10. Fesseln

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Schon die erste leichte Berührung lies Schauer durch their Körper fahren. They konnte grade noch die Zähne zusammen beißen, um nicht zischend Luft zu holen. Das Schließen der Augen schaffe they jedoch nicht zu verhindern.

Tapfer schaffte they es, their Arme erhoben vor dem Körper zu halten. Hens Bewegungen waren routiniert und wunderschön anzusehen. Wären. Müsste they sich nicht zu sehr darauf konzentrieren, nicht aufzuschreien.

Lange ging es jedoch nicht gut. „Stop! Stop! Aufhören! Ich kann nicht mehr!“

Heb hielt in der Bewegung verwundert inne. Das Seil lag erst in einer halben Drehung um their Handgelenke, mehr war noch nicht passiert. „Nimm es weg! Du musst es weg nehmen!“, they konnte nicht mehr und brach in Tränen aus, die Hände eng an den Körper gezogen, den Oberkörper nach vorne fallen gelassen.

Das Seil war längst außerhalb jeder Berührungszone von their Körper. Hen hatte es unter hens Shirt versteckt, damit they es nicht mal mehr sehen musste. So ganz war hen nicht klar, was passiert war. War nicht grade noch alles gut? Es war auch bei weitem nicht das erste Mal Bondage zwischen ihnen. Hatte hen their Konsens nur angenommen? War hen von etwas falschem ausgegangen? Hatte hen etwas nicht bemerkt? Nur was?

They konnte sich langsam etwas beruhigen und schaute nun ängstlich nach oben in hens Gesicht. War hen verärgert? Böse auf them? Würde hen them jetzt noch wiedersehen wollen? Vlt sollte they sich lieber anziehen und gehen, damit hen them nicht würde rauswerfen müssen.

„Darf ich fragen, was passiert ist?“, hens Stimme war kaum mehr als ein leises Flüstern. They hätte so tun können, als hätte they es nicht gehört. Aber they hatte es gehört.

„Ich konnte es nicht ertragen. Es tut mir so leid. Ich wollte nicht abbrechen, ich war einfach zu schwach, ich habe es aber nicht ausgehalten. Es tut mir so leid!“

Hen war davon nicht weniger verwirrt, als hen zuvor gewesen war. „Ich verstehe es nicht. Was grade war denn schlimm für dich? Ich hab dir doch schon so oft die Hände gefesselt. Bitte, ich verstehe es wirklich nicht.“ Hen streckte eine Hand vorsichtig nach them aus, doch traute sich nicht so recht, them zu berühren und ließ die Hand wieder sinken.

„Das Seil“, they schaffte es nicht, hen anzusehen: „Ich konnte das Seil auf meiner Haut nicht ertragen. Sonst haben wir immer andere benutzt, aber dieses Material.. ich konnte es einfach nicht ertragen. Es tut mir so leid.“

Hen verstand nun, was passiert war. Und hätte sich innerlich Ohrfeigen können, unbedarft ein neues Seil aus einem anderen Material besorgt zu haben. Hen hatte es im Laden so hübsch in diesem dunkelblau gefunden und sich gefreut, es mit them zu nutzen. Hen hatte doch gewusst, dass they nicht alle Stoffe taktil angenehm fand! „Mir tut es leid!“, versucht hen them zu beruhigen: „Du hast gar nichts falsch gemacht. Ich hatte nicht bedacht, dass das Seil aus einem neuen Stoff ist. Aber warum hast du denn nichts gesagt?“ They ließ den Blick durch den Raum streifen und antwortete dann schnell: „ich wollte es nicht kaputt machen.“

Dann schwieg they.

Als hen das Schweigen kaum noch aushalten konnte, gab they nach und meint mit sich kräuselnder Nase: „Das ist jetzt wieder einer der Augenblicke, in denen du gleich ‚Sprechen hilft‘ sagst, ne?“

Hen musste lachen: „Und ich hätte recht damit!“

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Die CNs für diese Geschichte:

Taktil, Schmerz, Abbruch

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