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„Das am Andreaskreuz am Anfang war so unglaublich hübsch!“
„Omg ja, wie sie da standen und ihn einfach im Arm hielten, während er heulte.“
„Und wie sie dabei mit der Flogger nie aus dem Takt kam. Das war auf so viele Arten ästhetisch ansprechend!“
„Okay, das klingt als wäre euer erster BDSM-Clubbesuch ein voller Erfolg gewesen!“
„Absolut. Ich muss auch immer an die servierende Person denken. Wie wunderbar sie das gemacht hat. So.. ich weiss nicht, fokussiert?“
„Ja, es war als würde es auf der Welt nur diese eine Aufgabe für diese eine Person geben, und als sei nichts anderes wichtig, als diese Aufgabe bestmöglich auszuführen.“
„Ja, das trifft es gut. Es war wunderschön.“
„Das klingt toll. Habt ihr denn selber auch was gemacht?“
„Ich habe auch gekniet!“
„Und du sahst so niedlich aus dabei! Es war irgendwie ganz ganz krass, das so vor so vielen Leuten zu machen. Zu wissen, dass die vermutlich alle recht genau wissen, was es bedeutet, dass du vor mir kniest, dass sie alle auf gewisse Weise daran teilhaben und Zeugen davon sind, dass du das machst. Das war.. wow.“
„Ja. Wow!“
„Hach. Schön. Ich beglückwünsche mich gerade selber dazu, euch das empfohlen zu haben.“
„Mit Recht! Ich mag da wieder einmal hingehen.“
„Wunderbar! Vielleicht sehen wir uns da.“
Sie hatten sich die Räume vor dem offiziellen Eintritt schon mal in Ruhe zu zweit anschauen dürfen. Es half, den ganzen Club bereits mal in leerem Zustand gesehen zu haben. So konnten sie ohne Zeitdruck durch die Räume wandern, ohne Publikum die Spielgeräte im öffentlichen Bereich kennenlernen, sie anfassen, spüren und riechen ohne dass jemand das seltsam fand, die Beleuchtung und die Einrichtung in den separaten Zimmern inspizieren, in Ruhe zu herausfinden und sich merken wo Toiletten, Nasszellen und Rückzugsorte waren, ohne Hetze die Hausregeln mehrmals lesen und dadurch auch tatsächlich aufnehmen was da stand, und im Zweifelsfall zum Tresen im Empfangsbereich zurückgehen, um Fragen zu stellen. Auf dem Tresen stand ein Kalender mit einem lustigen Dialog über Rohrstöcke, der sie jedes Mal zum Lächeln und kurz aus dem Konzept brachte. Aber die blaugelockte Person mit Nasenpiercing, die den Tresen bewachte, war geduldig und freute sich sichtlich über die Freude.
Zum zweiten Mal hatten sie den Club betreten, als er offiziell geöffnet und gut besucht war. Sie holten sich Getränke an der Bar und etwas zu knabbern, und setzten sich in eine hintere Ecke des Loungebereichs. Von dort aus war fast der ganze öffentliche Bereich einsehbar, aber die Geräusche hämmerten nicht in voller Lautstärke auf sie ein. Die noise-canceling Kopfhörer mit Katzenohren halfen zusätzlich und passten zum restlichen Outfit: Ein Maid-Kostüm mit Katzenschweif.
Es gab so unglaublich viel zu sehen. Schon alleine die verschiedensten Aufmachungen der Leute. Die verschiedenen Arten, wie sie den Raum betraten, wie sie die Atmosphäre auf sich wirken liessen und sie mitgestalteten. Ihre Interaktionen untereinander, und seien es nur Blicke. Wie die einen nackt vor Publikum auf der Bühne tanzten und die anderen vollständig bekleidet am Rand sassen. Wie manche mit jeder vorbeigehenden Person ein Lächeln oder Zwinkern austauschten, und andere nur Blicke für den jeweils anderen hatten.
Nach einer halben Stunde hatten sie genug Mut gesammelt, und genug Vertrauen in die Anwesenden. Sie sahen sich in die Augen, eben noch auf gleicher Höhe auf dem Sofa sitzend, und dann plötzlich von oben auf dem Sofa runter zu auf dem Boden, und von unten vom Boden hoch zu auf dem Sofa. Die Perspektivenverschiebung fühlte sich gigantisch an. Als hätte die ganze Welt sich plötzlich um ein Stück verschoben. Es war so ganz anders, das in dieser Atmosphäre, vor den Augen so vieler Menschen zu tun, als daheim zu zweit. Der Abstand zwischen auf dem Sofa sitzend und vor dem Sofa kniend fühlte sich riesig an und gleichzeitig absolut richtig.
Etwa zehn Minuten dauerte es, dieses aufgeteilt sein in knien und sitzen. Dann merkten sie beide, dass es genug war. Und sie wussten beide, dass sie für andere Personen noch eine Stunde länger ausgehalten hätten. Länger da bleiben damit es sich „lohnte“, mehr erleben, mehr sehen, mehr tun — weil jetzt nunmal die Gelegenheit war. Die Heimfahrt wäre dann eine Flucht aus dem oder in den Overload, die Kraft und Aufmerksamkeit um überhaupt dahin zu kommen wäre vom morgen gestohlen, und der nächste Tag wäre verloren ans reine Überleben.
Aber sie waren miteinander da. Sie mussten nicht überleben, sie konnten geniessen, und heimfahren wenn es genug war. Und wiederkommen.
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Die CNs für diese Geschichte:
es passiert in dieser Geschichte eben gerade KEINE Überstimulation, weil rechtzeitig aufgehört wird. Ansonsten kommt vor: BDSM-Club, knien, Erwähnung von: verschiedenen Materialien, Andreaskreuz, weinen, spanking mit Flogger, potentiellem Overload wegen zu vielen Eindrücken, für jemand bewusst den Overload in Kauf nehmen
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