Vampir

Wie immer gibt es Content Notes und Geschichtsthemen hier

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

“Drei Wünsche!”, haucht ihre kratzige Stimme über mir.

“lass mich fliehen, bitte!” sie lacht. Ihre Stimme plötzlich klar, klangvoll wie Kirchenglocken.

“Ich habs mir anders überlegt, du bekommst einen Wunsch”, bei den Worten lehnt sie sich nach vorne, beißt zärtlich in mein linkes Ohr, tunlichst darauf bedacht meine Haut mit ihren scharfen Zähnen nicht zu spalten. “einen Wunsch, den ich dir nur erfüll, wenn die Jagd nach dir…“ sie wird leise, ihr Grinsen breit, lüstern “mich den Wunsch verspüren lässt dich zu beißen, statt zu fressen.” Schwungvoll richtet sie sich über mir auf, lässt mich auf dem modrigen Boden liegen, ihre Stiefel rechts und links meiner Brust, die langen violetten Haare wehen im Wind. Ein Zucken ihrer Augenbrauen reißt mich aus meiner Starre, lässt mich rücklings über den Boden kriechen, weg von ihr, weg von ihr, weg von ihr.

Meine Waden brennen. Meine Lunge brennt. Wieder und wieder heben sich meine Brüste, mein Atem so laut. Die Finsternis um mich muss mich hören als ich die Mauern der Ruine betret‘. Stimmen flüstern um mich. Der Nebel schwebt wie Körper als ich die steinerne Treppe hinauf steig. Kronleuchter verstrahlen fahles Licht, eine Tischdecke liegt gemacht auf einem Tisch, dahinter die Wand voller Löcher. Vorsichtig blick ich mich um, erspäh den dachhohen Spiegel am Rande der Halle und wehleidig grins ich. Mit jedem anderen Feind und genügend Zeit wär der Spiegel mir genug für einen Zauber, aber was sich nicht spiegelt, kann nicht im Spiegelbild gefangen werden. Der Staub zu meinen Füßen kreiselt, ich kann die Neugier der Geister fühlen, sie riechen meine Angst und doch, in dem Geruch meines Schweißes riechen sie auch, was ihr Schicksal wäre, wenn sie meiner Jägerin ihre Beute stehlen.

Wieder hör ich ihr Lachen. Seit zwei Stunden pfeifft Wind durch das tote Gemäuer, zu meinen Füßen mein Zauberbuch, der Raum um mich mit Kreide und geschmolzenem Wachs in Schutzkreisen getränkt. Ein dünnes, glänzendes Messer in meiner rechten Hand als ich sie kreisen fühl. Langsam schleicht sie um den Raum in dem sie mein Blut riechen kann. Es tropft noch von der Klinge in meinen zitternden Fingern.

“Hast du Angst” flüstert ihre Stimme in meinen Gedanken.

“du brauchst nicht antworten mein Engel, ich fühl es”

Ein Donnern hallt durch den Raum, der Boden unter mir bebt, Steinchen bröckeln von der Decke, Staub füllt den Raum. Stille.

Ein Donnern. Mondlicht bricht durch die Decke, ihre Silhouette über mir, ihre Krallen je einen Meter lang gewachsen, schwarze knöcherne Flügel aus ihrem Rücken gebrochen als ich ihre scharfen Zähne mir entgegengrinsen seh.

Schwarze, geisterhafte Ketten brechen aus den Bannkreisen hervor, als mit einem einzigen Sprung sie mir entgegenschießt. Die Flügel weit gespreizt schreit sie auf als der magische Stahl sich in ihre Haut bohrt, ihr Flug holpert, die Ketten rasseln und peitschen, reißen und verbinden sich aufs neue, zerren an ihren Knochen als ich nach vorne spring, der Dolch aus Silber ihr fest in meiner Hand entgegenstößt. Ihren Kopf hastig zur Seite zerrend fühl ich ihre Haut sich spalten, Zentimeter nur unter ihrem rechten Auge. “Du Monster!” kreischt sie mir entgegen, überrascht, verstört von dem sie fangendem Zauber, aber die Wut in ihrer Stimme allein lässt mich panisch zurückschrecken. Mein Griff wird fester. Ich zitter. Seh ihre Muskeln sich spannen, die Kraft, mit der sie an den Ketten zerrt. Magisch, aber doch an meinen Körper gebunden fühl ich, wie ihr Widerstand, ihr Wille nach Freiheit, ihr Wille nach meinem Blut mich erschöpft, meine Gedanken wieder und wieder meinen Zauber absuchen, panisch ich die vielen kleinen, immer weiter wachsenden Risse in den Ketten seh. Rausch ströhmt durch mich, meine Finger krallen fest um den Griff des Dolches, meine Beine spannen, stoßen mich ihr entgegen.

Ein Knall. Überall um mich herum peitschen die Ketten wie zerrissene Fäden. Meine Augen weiten sich, ich stock, fühl die Kälte. Den Schmerz. Ihr Grinsen ist breit. Sanft legt sie einen Finger an mein Kinn, lenkt meinen Blick nach unten. Ihre Krallen rot, tief rot in mich gebohrt. Schnapp nach Luft, der Schmerz trifft mich, stärker als zuvor, alles in mir krampft, spannt, zieht. Sie lächelt, lehnt sich nach vorne und warm küsst sie mich. Ihre Zungenspitze spielt über meine Lippen, leckt das Blut aus meinen Mundwinkeln. “Ich denke, meine Liebste, dieses Mal gewann ich.” haucht sie mir zu, küsst mich erneut. “Scheint, als wär der Preis für meinen Sieg, dass ich dich die nächsten Wochen gesund pflegen darf.” kichert sie leise, zieht ihre Krallen aus mir. “Ich weiß, du wolltest Übermorgen wieder zur Akademie, tut mir leid” haucht sie etwas verlegener “aber mit solchen Wunden lass ich meine Liebste nicht aus dem Haus!” kichert sie, meinen zitternden, gequälten Leib umarmend. “Der Kreis für den Heilzauber ist in der linken Ecke hinter mir” stöhn ich noch leise, bevor mein Blick sich verdunkelt. Ich nur noch fühl, wie ihre Arme mich halten, tragen, bis ihre fremde und doch so vertraute Magie in mich dringt.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

Notes: Vampir, Zauberin, Hexerei, Gewalt, Blut, nah an Sterben, lange scheinbar kein Consent, Menschenjagd, Messer/Dolch

Zur Geschichte gehts hier

Verhandlung

Wie immer gibts einen kleinen Einblick in Themen unten

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

‚Schlag mich!‘ denk ich mir. Ihre Finger spielen mit meinen Haaren. ‚Zerr, oh bitte zieh an ihnen‘ hallt es in meinen Gedanken, aber nichts passiert. Nichts, außer dass ihre Lippen meinen Nacken berühren. Ein sanfter Kuss. Ich beiß auf meine Lippen, press meine Zähne in mein Fleisch und sie spürt die Anspannung in meinem Körper. „Hey, ist alles in Ordnung?“ in einer Bewegung kniet sie über mir, fühl ich nicht mehr ihren Druck auf meinem Leib und seh sie an. Mein Blick verrät nein, aber meine Stimme widerspricht. ‚Sie weiß es nicht, sie weiß nicht, dass ich will, dass sie mich hasst.‘ Wieder liegt sie auf mir, lässt mich ihre Bedrückung spüren, als ich meine Arme um sie leg. Wir reden über Foucault. Sie redet über seine Theorie, ich rede nach, was ich mal in einem Vortrag gehört hab. Am Ende dreht sie sich wieder, stemmt ihre Hände auf meine Schlüsselbeine. „Ich kann dich nicht erraten, sag was du willst!“. Hätte ihre Stimme eine Lüge erlaubt, hätte ich gelogen. Stattdessen hör ich ihren schweren Atem, langsam sinkt sie auf meine Brüste, streichelt zärtlich über meinen Hals. „Ich kann dich nicht schlagen.“ Ihren Kopf gehoben kriecht sie auf mich zu, ein Grinsen, dass ihre Eckzähne fletscht. „Aber ich denk, ich finde Wege dich leiden zu lassen.“

.

.

.

.

.

.

.

.

.

CNs: Schläge, Bisse, unerfüllte Wünsche

hier ist die Story

Voyerismus

Klick hier, wenn du lieber zuerst wissen willst, worum es geht

.

.

.

.

.

.

.

.

.

Ihre Hand ruhte die gesamte Strecke über an ihrem Smartphone in der Jackentasche. Es ist nicht kalt, aber die extra Schicht Kleidung fühlt sich schützend an über ihrem Körper. “Irgendwer hier weißes?” schießt es ihr durch den Kopf, als sie in der Straßenbahn sitzt. Ihr Blick gleitet über die unbewussten Augen der geistesabwesenden Mitfahrenden. Hier und da spiegelt sich ihre Unsicherheit im überforderten Weg-Blicken eines Reisenden. “Nein, warum sollte er hier irgendwo sein, er weiß nciht von wo ich komm” beruhigt sie sich wieder. Die Finger um ihr Smartphone werden fester. Mit dem Daumen reibt sie über die glatte Oberfläche, in der Hoffnung mittels der Berührung ihres Kontaktpunktes zu ihm auch ihn berühren zu können. Niemand anderes steigt an der Stadtion zwischen Innen- und Satellitenstadt aus.

Endlich durch das kleine Dorf, das wohl vor einem Jahrhundert plötzlich Teil einer umspannenden Stadt wurde hindurch wandelt sich der Asphalt unter ihren Füßen in weiche Erde, die Bäume immer enger als plötzlich das Telefon vibriert. „Wie nah bist du?“ steht da in dieser WhatsApp Nachricht. Warum fragt er nicht wie es mir geht? Warum lässt er mich nicht ihn in die Arme nehmen? „5 Minuten denk ich“ schreibt sie zurück. Stille. Kein „schreibt“ unter dem Namen, den sie sich für ihn ausdenken musste. Für einen Moment bleibt sie stehen, scrollt über den gesamten Verlauf ihres Gespräches und erstarrt. Nur zwölf Nachrichten? Zwölf, keine davon zweizeilig und für diesen Mann wandert sie hier ins Nichts? Ihr Herz rast.

Wieder vibriert das Smartphone. Fünf Meter hinter ihr. In der Jackentasche. Ihr blick harrt gebannt auf den durch die Luft sausenden Samen des Löwenzahns zwischen ihren Fingern. Genüsslich dreht sie den Stiehl der ausgerissenen Pflanze zwischen ihren Fingern, lässt sie fallen wie sogleich auch sich selbst ist erdige Gras. Die Arme ausgestreckt, die Beine leicht gespreizt. Saugt das Sonnenlicht ein auf ihre Haut, folgt mit Fingerspitzen dem zufälligen Streicheln des Windes bis ihre linke Hand zwischen ihre Beine findet, ihre Rechte nicht ruhend auf ihrer linken Brust.

.

.

.

.

.

.

..

.

.

.

cn: öffentliche Nacktheit, fremder Mann

Start der Geschichte

Halsband

Wenn du zuerst die CNs zu dieser Geschichte lesen möchtest, scroll ganz nach unten.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

“Kannst du dein rechtes Bein noch etwas höher ziehen? Ah, so ist perfekt, bleib so einen Moment!” Die Kamera in Ihrer Hand hört nicht auf zu klicken. „Du siehst so schön aus!“, langsam kommt sie näher auf mich zu, hockt sich vor mich. „Schau nicht runter zu mir, schau in die Ferne … ein bisschen mehr Sehnsucht bitte … wunderbar!“ wieder klicken. Ihre Kamera ist digital. „Oh ich mag den Gesichtsausdruck.“ Es entraubt mir ein kurzes Schwenken meiner Augen, als sie sich aufrichtet, die schwarze Linse rechts von mir mein Gesicht spiegelt. „Na! schön weiter geradeaus schauen.“ Ihr Mittelfinger war schneller unter meinem Kinn, als ich meinen Kopf drehen konnte. Schiebt mein Gesicht zurück in Position. Klick. Ich fühl ihren Finger meinen Arm herunter streifen, seh wie sie die Kamera in ihrer Linken etwas senkt. Das Gemäuer auf dem ich liege kratz drückend in meinen Rücken, wissend, dass sie wohl gerade eine Sekunde braucht um zu überlegen, wie sie mich als nächstes haben will, schließ ich meine Augen. Warmes Sonnenlicht scheint als rötlicher Schimmer durch die dünne Haut, wärmt meinen Körper. Klick. Überrascht reiß ich die Augen auf, seh sie halb über mir stehen. „Du sahst so friedlich aus.“ Das Grinsen in ihrem Gesicht verrät den Genuss, den sie daran hat mich aus meiner Entspannung zu reißen. „Ich hab eine Wand gefunden, die mir sehr gefällt.“ Ich greif die mir entgegen gestreckte Hand, mit einer bewusst grazilen Bewegung zuerst meine Beine, Wirbel für Wirbel mein Rückgrat und schließlich erst meinen Kopf nach oben ziehen lassend. Ihre Hand streicht über meinen Rücken, pickt die kleinen Steinchen aus mir, die sich in meine Haut gedrückt haben.

Ohne mir einen weiteren Blick zu schenken eilt sie durch die verfallenden Mauern der Ruine. Sehr viel vorsichtiger folg ich ihr barfuß, dennoch wieder und wieder den stechenden Schmerz der Spitze eines Steines in meiner Fußsohle spür. „Stell dich dort an die Wand“ ruft sie, als ich sie noch gar nicht wieder im Blick hab, sehr wohl dafür aber die von Rosengestrüpp überwucherte Wand vor mir sehen kann. Zöger. Das raue Gestein auf dem ich eben lag pickst in meinen Gedanken noch in mich, als ich gedankenverloren vor dem überwucherten Gemäuer steh, meine Finger über die Dornen streicheln. Klick. „Wundervoll machst du das, kannst du deinen Arm etwas heben, deinen Kopf auch, ja, genau, so als würdest du die Pflanze um etwas bitten? Ah genau!“ Klick. Klick. „Dreh dich um, Rücken zur Wand, Gesicht direkt zu mir.“ Mein Atem stockt einen Moment, mich zu ihr drehend fühl ich die Dornen in meinem Rücken, lehn mich langsam gegen die Wand. Schmerz treibt mir eine kleine Träne in mein linkes Auge, als zahllose Stiche meinen Rücken übersähen. „Nanana, nicht weinen.“ hör ich ihre Stimme, mit offenen Lippen werden meine Atemzüge tiefer, kraftvoller als sie zu mir kommt. Mit einem frisch gezogenem Taschentuch streicht sie mir die Träne aus dem Auge. „Warte deine Haare haben sich da verfa…“ Ihr ernster Blick wandelt sich zu einem Grinsen, ihre Augen flackern geradezu, „ich hab eine Idee.“ Haucht sie, zwei Fingernägel über meinen Hals streichelnd führt sie ihre Hand zu meinen Haaren, ganz langsam, genüsslich vor mir stehend flechtet sie Strähne für Strähne in die dornigen Ranken um mich. Ich fühl mein Herz rasen, meinen Atem immer schneller werdend. Spür den Zug auf meiner Kopfhaut wachsen. „Jetzt sieht es fast aus, als würdest du in der Rose schwimmen“ sagt sie mehr zu sich selbst, als zu mir.

Noch immer spielen ihre Finger gewandt durch mein Haar, jedes kurze Fiepsen mit einem finstren Blick bestrafend. Mein Körper zittert, meine Lippen beben. Ihr Geruch, ihre Wärme so nah bei mir und erst jetzt wird mir klar, wie fest die Ranken meine Haare halten, mir jede Bewegung meines Kopfes unmöglich machen. Ein Fingernagel streicht über mein Gesicht. Plötzlich und laut hör ich es neben mir rascheln, seh sie eine kräftige Ranke des Busches aus dem Gestrüpp zerren. „Ich glaub das steht dir gut.“ haucht sie noch, bevor sie zwei mal das dornige halb-hölzerne Gestrüpp um meinen Hals bindet. Rosenblätter und Dornen drücken gegen meinen Hals. Ich reiß meine Lippen auf, spür wie sie vorsichtig aber unnachgiebig an der Ranke zieht, sie über meinen Hals kratz, in mich schneidet und sich verengt, jeder Atemzug die Spitzen tiefer in meine Haut drückt. Bewegungslos steh ich vor ihr, ängstliche Blässe in meinem Gesicht. Mein Atem schnell, fühl ich Wellen von Hitze durch meinen Leib rauschen. Jedes klicken ihrer Kamera erwidert mein Körper mit Schaudern. „Noch Hände und Füße …“ flüstert sie Rosengeflecht um meine Handgelenke windend. Zieht meine Arme an den Ranken nach oben. Eine Dritte durch die Schlaufen die sie an beiden Händen gelegt hat hindurchziehend fixiert sie mich. Lächelnd tritt sie einen Schritt weg von mir, betrachtet meinen hilflosen Körper, ich sehe die kleinen Bewegungen in ihrem Arm die ihre Lust mich zu berühren verraten. Mir über meine vom Atem trocknenden Lippen leck. Ihr Blick wandert über jeden Zentimeter meiner Haut. „Mir gefällt noch nicht was du mit deinen Beinen machst.“ Mit den Worten hockt sie sich vor mich, verdreht mein linkes Bein nach innen, knickt es, dass mein Fuß seitlich neben meinem Knie schwebt und zieht es etwas in die Länge. „Besser“, murmelt sie, als sie zwei Ranken um meinen Knöchel legt, ich starken Zug fühlend spüre, wie mein Fuß gehoben, mein Bein gespreizt wird, das Gewicht Dornen in meine Haut drückt.

„Perfekt“ ruft sie vergnügt, acht Meter fern von mir stehend, die Kamera vor ihren Augen. „Du bist so wunderschön!“

.

.

.

.

.

.

.

.

.

Content Notes

Pflanzen, Rosen, Dornen, (leichte) Verletzungen, fraglicher Consent, Fotos, Nacktheit, Ich-Perspektive

Zum Anfang der Geschichte scroll in die Mitte der Seite.

public Bondage

Wenn du zuerst die CNs zu dieser Geschichte lesen möchtest, scroll ganz nach unten.

.

.

.

.

.

.

.

.

„Du bist dir sicher, dass du das willst?”, in Merandas Blick lag weniger Sorge – viel mehr ein herausforderndes Funkeln. Ihre Finger streichelten zärtlich über den Nasenrücken ihrer Liebsten. Violets Lippen deuteten lächelnd eine Bewegung an, als Meranda sie schon unterbrach. Ihre Finger auf die Lippen legte „Die meisten werden dich für eine Puppe halten.”, hauchte ihre Stimme über Violets Haut. Ihre Freundin an beiden Händen haltend führte Meranda den Weg um das Horrorhaus. Alle Attraktionen des Zirkus schlummerten vor sich hin als beide Frauen zwischen den Hütten und Häusern umherschlichen. Wolken verdeckten den Blick zu den Sternen, tränkten die Szenerie in tiefdunkle Schatten. Seit Meranda Teil des Zirkus wurde genoss sie es bei Nacht durch die Attraktionen zu spazieren, genoss das kreischende Quietschen einer vom Wind zum Schaukeln gebrachten Karusselfigur, das Rasseln von Ketten, das die Stille so wundervoll zerschneiden konnte. Noch schöner aber als ihr eigenes Gruseln empfand sie die Gänsehaut, die gerade bei jedem Geräusch, jedem Windhauch über die nackte Haut ihrer Freundin wehte.

Die beiden Frauen verharrten für einige Sekunden, Haut an Kleidung schmiegte sich Violet an Meranda. Zog die Hände ihrer Freundin, von denen sie gerade selbst noch geführt wurde, um ihren eigenen Körper. „Versprichst du mir, dass mindestens eine Person mich erkennt? Also, vielleicht nicht mich erkennt aber … du weißt was ich mein, bemerkt, dass ich echt bin?“ Ihr Gesicht am Hals ihrer Freundin versteckend verbarg Violet das leichte rot auf ihren Wangen – sanft fühlte sie Merandas Lippen auf ihrer Stirn. „Hast du jemand spezielles im Kopf?“, „Ja“, „Verrätst du mir wer?“, „nein“. Meranda musste grinsen. „Wenn du willst, dass es ein Geheimnis bleibt, wer dich gesehen und wer dich erkannt hat, wirst du mich nicht fragen dürfen.“ Violets Zähne schnitten über ihre Unterlippe, langsam hob sie ihren Blick, sah ihrer Liebsten in die Augen. „Danke .. und .. bitte, falls ich frag, frag mich, ob ich es wirklich wissen will.“, „Das werd ich“. Merandas Stimme war ruhig, liebevoll aber vor allem verstehend. Ihre Finger streichelten durch Violets rosarotes Haar. „Komm mit, es wird Zeit.“, flüsterte sie, als könnte irgendwer die beiden noch tief in der Nacht hören.

Sie konnte sich ein verstecktes Grinsen nicht verwehren. Die vielen Figuren, Tücher und quietschenden Druckplatten bereiteten Violet Schreck und Zucken, während Meranda den Weg durch das Horrorhaus führte. „Stirb mir nicht, mein Engel, wir kommen gleich in den Bereich nur für Erwachsene.“, scherzte sie, dabei bewusst ihren Atem über Violets Nacken spielen lassend. Genüsslich streichelte Meranda über die Gänsehaut, die sich im Dunkeln ihrem Blick verwehrte. Umso befriedigender war es sie auf dem Nacken ihrer Liebe zu fühlen. Deutlich konnte sie das Zittern in den Händen von Violet fühlen, als die beiden endlich den Raum voller künstlicher Spinnennetze betraten. Violets Blick fiel sofort auf die wohl Gestern Abend schon vorbereiteten weißen Seile und Bandagen, die den Ort im Hintergrund des Raumes markierten, an dem sie aufgehangen werden würde. „Fass sie an!“, forderte Meranda, stolz auf die Idee Bandagen und Seile in klebrigem Sirup getränkt zu haben. Den ungläubigen, aber ebenso dankbaren Blick in den Augen Violets geniessend, als ihrer Freundin klar wurde, wie echt sich das scheinbare Spinnennetz, in dem sie für den Tag gefangen sein würde, sich anfühlen wird.

.

.

.

.

.

.

Content Notes

Spinnen, Zirkus, Rummel, Geisterhaus, Karussel, Gruselkink, öffentliche Nacktheit, öffentliches Bondage

Zum Anfang der Geschichte scroll in die Mitte der Seite.